Diesel oder Benzin
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Leistungsstufen und Herstellergenehmigungen von Motorölen 

Angesichts der verschiedenen Arten von Motorölen, die heute auf dem Markt erhältlich sind, ist es von entscheidender Bedeutung, die spezifischen Anforderungen und Genehmigungen der Hersteller zu verstehen, um die Lebensdauer und Leistung Ihres Motors zu maximieren.

Die Leistungsstufen von Motorölen werden von zwei Hauptorganisationen festgelegt: der Association des Constructeurs Européens d'Automobiles (ACEA) und dem American Petroleum Institute (API). Diese Organisationen stellen Standards und Zertifizierungen auf, die sicherstellen, dass Motoröle alle Anforderungen von Benzin- und Dieselmotoren erfüllen.

 

ACEA-Leistungsstufen:

Die ACEA (Association des Constructeurs Européens d'Automobiles) ist die Vereinigung europäischer Automobilhersteller, die verschiedene Leistungsstufen für Motoröle festlegt. Die ACEA-Klassen sind in der ACEA-Klassifikation festgelegt und beschreiben die spezifischen Anforderungen, die ein Motoröl erfüllen muss, um für bestimmte Motortypen geeignet zu sein. Die ACEA-Spezifikationen lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:

A/B: Für Benzin- und leichte Dieselmotoren. Zum Beispiel: ACEA A3/B4, ACEA A3/B3 und ACEA A5/B5.

C: Niedrigaschenöle für Fahrzeuge mit modernen Abgasnachbehandlungssystemen. Zum Beispiel: C2, C3, C4, C5, C6 und C7.

E: Für Dieselmotoren von schweren Nutzfahrzeugen und Bussen. Zum Beispiel: E7.

 

API-Leistungsstufen:

Das API (American Petroleum Institute) ist ein weiterer wichtiger Standard, der häufig zur Bewertung von Motorölen herangezogen wird. Die API-Klassifikation verwendet zweibuchstabige Codes, bei denen der erste Buchstabe den Motortyp angibt (S = Service für Benzinmotoren, C = Commercial für Dieselmotoren), und der zweite Buchstabe die Leistungsstufe des Öls beschreibt:

API SP: Für die neuesten modernen Benzinmotoren, mit hervorragender Oxidationsstabilität und Verschleißschutz sowie LSPI-Vorbeugung. Eingeführt im Jahr 2020.

API SN: Für Benzinmotoren, die vor 2020 hergestellt wurden.

API CK-4: Für moderne Dieselmotoren, mit niedrigem SAPS-Gehalt und ausgezeichnetem Verschleißschutz.

 

ILSAC-Leistungsstufen:

Die ILSAC-Leistungsstufen (International Lubricant Standardization and Approval Committee) wurden von den amerikanischen und japanischen Automobilherstellern gemeinsam festgelegt. Die ILSAC-Leistungsstufen sind mit den API-Leistungsstufen harmonisiert. Die aktuelle API SP-Leistungsstufe entspricht ILSAC GF-6 (GF-6A und GF-6B).

 

Herstellergenehmigungen

Die europäischen Fahrzeughersteller haben eigene Motoröl-Genehmigungen für unterschiedliche Motoren, um die beste Leistung und den besten Schutz für die von ihnen hergestellten Motoren zu gewährleisten. Diese Genehmigungen legen spezifische Anforderungen fest, die oft über die allgemeinen Leistungsstufen wie ACEA und API hinausgehen. Die strengen Tests und Zertifizierungen der Hersteller stellen sicher, dass das Öl den individuellen Bedürfnissen des Motors entspricht, z. B. hinsichtlich Schmierung der verschiedenen Motorbauteile, Temperaturregelung und Verschleißschutz.

 

Volkswagen Group (VW, Audi, SEAT, Škoda): Die Volkswagen-Gruppe verwendet strenge Ölspezifikationen wie VW 502.00, VW 505.00, VW 504.00/507.00 und die neueste VW 508.00/509.00.

 

Mercedes-Benz: Die Motorölspezifikationen von Mercedes-Benz, wie MB 229.5, MB 229.51, MB 209.6, MB 229.61, MB 229.71 oder MB 229.72, stellen strenge Anforderungen an die Motoröle, um hervorragende Leistung und Schutz zu gewährleisten, insbesondere bei modernen, emissionsarmen Motoren.

 

BMW: Die eigenen Ölspezifikationen von BMW, wie BMW Longlife-01, Longlife-04, Longlife-17FE+ oder Longlife-19 FE, garantieren, dass die Öle in BMW-Motoren ordnungsgemäß funktionieren und eine lange Lebensdauer und optimale Leistung des Motors sicherstellen.

 

Renault: Die Renault-Genehmigungen RN0700 und RN0710, RN0720, RN17 oder RN17FE legen spezifische Anforderungen für Renault-Motoren fest, insbesondere in Bezug auf Verschleißschutz und Motorreinheit.

 

PSA Group (Peugeot, Citroën): Die Motorölspezifikationen der PSA-Gruppe, wie PSA B71 2290, PSA B71 2297 oder PSA B71 2312, stellen sicher, dass die Öle mit den PSA-Motoren kompatibel sind, mit besonderem Augenmerk auf Kraftstoffeinsparung und Motorschutz.

 

Die Einhaltung der Herstellergenehmigungen ist entscheidend, um die lange Lebensdauer und optimale Leistung des Motors zu gewährleisten. Die Verwendung ungeeigneter Öle kann nicht nur den Verschleiß des Motors und dessen vorzeitigen Ausfall verursachen, sondern machen die Herstellergarantie auch ungültig. Daher ist es unerlässlich, dass Fahrzeugbesitzer und Wartungspersonal stets Motoröle verwenden, die über die erforderlichen Herstellergenehmigungen verfügen.

 

Interpretation der auf dem Motorölbehälter enthaltenen Informationen

Der Hersteller des Motoröls bemüht sich, auf dem Etikett des Produkts alle Informationen anzugeben, die für die Auswahl des richtigen Motoröls erforderlich sind. Darüber hinaus sollten auch zusätzliche Informationen vorhanden sein, die auf die Qualität und Leistung des Produkts hinweisen.

Auf den Etiketten von Motorölen bemüht sich jeder Hersteller, so viele Informationen wie möglich bereitzustellen, einschließlich grundlegender Daten wie Viskosität, Leistungsniveau und Herstellergenehmigungen sowie verschiedener Marketingbotschaften.

 

Die Namen und Fantasienamen von Motorölen spiegeln in der Regel das vom Schmierstoffhersteller festgelegte Qualitätsniveau wider:

Bei Castrol steht Edge für das höchste Qualitätsniveau, neben Magnatec und GTX. Bei Shell ist HX8 unter der Ultra-Serie positioniert, aber über den Serien HX3, HX5, HX6 und HX7.

Bei Motul liegt die 8100-Serie unter der Motul 300V und Motul Specific, aber auf einer Ebene mit den Serien 400, 4100 und 6100. Die neuen NGEN4-, NGEN6- und NGEN-Hybridserien von Motul erschweren jedoch die Auswahl erheblich, da ihre Einführung die Auswahl des richtigen Produkts komplizierter macht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei der Auswahl des richtigen Motoröls immer darauf geachtet werden sollte, dass das Öl über das vom Fahrzeughersteller festgelegte Leistungsniveau oder die entsprechenden Genehmigungen verfügt. Dies stellt sicher, dass das Öl die Schmier-, Kühl- und Schutzfunktionen des Motors ordnungsgemäß erfüllt und die Lebensdauer des Motors verlängert. Die Einhaltung der Herstellervorgaben ist nicht nur für den optimalen Betrieb des Motors unerlässlich, sondern trägt auch dazu bei, dass die Garantie gültig bleibt. Daher sollten Autobesitzer immer sorgfältig die auf dem Etikett des Motoröls enthaltenen Informationen lesen und das Motoröl gemäß den Empfehlungen des Fahrzeugherstellers auswählen.